Ich denke die Menschheit muss ein Fan des "Bösen" sein, denn wie sonst lässt sich eine Welt erklären, wie sie 2008 endete und 2009 beginnt.
Die Führer von Menschen jüdischen Glaubens lassen Menschen mit vorwiegend islamischem Glauben bombardieren. Umgekehrt werden Raketen auf den Weg geschickt um Menschen jüdischen Glaubens zu töten oder zumindest größtmöglichen Schaden anzurichten. In beiden Glaubensrichtungen steht der Gegner als  böser Gegenpol. Das Gute bleibt relativ und frei definierbar und  es steht grundsätzlich auf der anderen Seite,  zumindest in der Theorie gängiger Polit-Rhetorik. Krieg als Promotionstool für abgehalfterte Poltikerideen, die mehr an Dogmen denn an Visionen erinnern? Vor der Wahl die Wahl der Waffen, Kollateralschäden werbewirksam integriert in das boshaftes Konzept des Machterhaltes um jeden Preis. Soldaten und Zivilisten - Spielfiguren eines inzwischen beiderseits menschenverachtenden Systems. An Frieden ist wohl in Wirklichkeit keiner interessiert, denn ein friedvolles Zusammenleben lässt sich nicht in blutigen Bilder zu Propagandazwecke nutzen. Ich denke behandelnden Ärzten ist es egal welcher Sprengkörper einen Menschen zerfetzt hat. Das christliche Gebot der Nächstenliebe, welches auch in anderen Religionen seine Definition findet, wird geschickt neu interpretiert und blutig ausgelebt.


Die Grundfeste der westlichen "Werte-Gesellschaft", soweit man überhaupt in diesem Zusammenhang den Begriff "Werte" benutzen möchte, sind nicht von Terroristen oder organisierter Kriminalität erschüttert worden, sondern durch selbsternannte Finanz-Eliten, die sich die Gier der Menschen zu nutze machten. Ich kann  mir nicht vorstellen, dass Menschen mit gesundem Menschenverstand geglaubt haben, dass man 8% und mehr Rendite erzielen kann ohne ein wirkliches Risiko einzugehen zu müssen, auch Geld zu verlieren. Aber bei Gier nach Geld, Macht und Sex haben Menschen selten ehrbare Tugenden an den Tag gelegt. Ganz im Gegenteil, bei diesen Themen ist Missbrauch, Lug und Trug gängiges Mittel um seine Ziele zu erreichen. Gesetze, Ethik und Verstand werden ausgeklammert, weil es doch Spaß macht, dem Teufel nachzueifern. Auch wenn viele dies nie zugeben würden.
Nicht die fanatisierten Terroristen bedrohen unsere Welt, wie sie sich momentan darstellt, es sind jene Menschen, die aus allem Profit schlagen, egal ob Leid, Krieg, Krankheit oder Chaos.


Zurück zum Bösen, gern auch als Teufel personifiziert. Was sieht man, wenn man in den Spiegel schaut, einen Mensch? Aber was macht einen Menschen aus, das Streben nach, Ja nach WAS eigentlich... Das Böse macht deutlich mehr Spaß, aber es ist auch mit einer noch geringeren Halbwertzeit verbunden als Glück... Böse sein ist leichter, als Menschen glücklicher zu machen, das ist deutlich schwerer... Leben zu schenken dauert im Schnitt neun Monate und basiert auf einem grundsätzlich dualen Modell... Leben nehmen kann man in Sekunden auch als Einzelgänger, hier dient der Zweite nur als Opfer...


Oswald Henke