Goethes Erben

2001 erschien das nächste reguläre Album »Nichts bleibt wie es war«. Diese CD ist all das, was »Goethes Erben« bis dahin ausgemacht hat, sie zeigt die ganze Bandbreite. Sie stellt streckenweise eine Zusammenfassung des bisherigen Schaffens dar, und verweist gleichzeitig auf die musikalische Entwicklung der Erben.

Goethes ErbenDas sehr eingängige Stück »Glasgarten« wurde als Vorab-MCD veröffentlicht. Es wurde zusammen mit Peter Heppner von »Wolfsheim« eingespielt und wurde, nachdem es in die Media Control Charts einstieg, auf Musiksendern gezeigt.

Sehr kontrovers wurde das Lied »Fleischschuld« diskutiert. Es geht in diesem Song um einen fiktiven Staat, in dem die einzigen Formen der Sühne die Selbstverstümmelung und unterschiedliche Formen der Todesstrafe sind.
Die CD ist in drei Kapitel geteilt. Der erste Teil ist sehr eingängig und nennt sich »Zeit nachzudenken«, im Zweiten, »zornige Utopien«, wird es schwerer verdaulich mit teils heftigen Gitarren und brachialer Elektronik und im »Resümee« wird es wieder harmonischer.

Das bisher letzte offizielle Album »Dazwischen« wurde 2005 veröffentlicht und basiert größtenteils auf dem Musiktheaterstück »Schattendenken«. Die Kunst von Oswald Henke, Gegensätze harmonisch in einen Kontext zu stellen, ist auch hier hervorzuheben.

Ein hoffnungsvolles Märchen von einem schwarzen Schwan und einem weißen Engel steht am Anfang einer Geschichte über erzwungene Kreativität, Hörhuren, verweigertem Schlaf und dem Tanz mit Schatten.

Für Oswald Henke stellte das Theaterstück u.A. seinen Bruch mit der Musikindustrie dar. Darf man sich verändern oder ist es ein Tabu, wenn andere sich an etwas gewöhnt haben? Das Leben ist doch letztlich nur ein ›Dazwischen‹ zwischen Verstand und Verlangen, Lust und Sucht und letztlich auch das Dazwischen von Leben und Tod.

Mit drei Konzerten verabschiedeten sich »Goethes Erben« im September 2007, um eine Pause auf unbestimmte Zeit einzulegen. Neben den acht Studioalben veröffentlichten sie zahlreiche Maxis, Livemitschnitte und Sammlerobjekte wie z.B. eine Trilogie limitierter Picture-LPs.

In ihrer gesamten Schaffensphase gelang es »Goethes Erben« immer wieder, das in Worte und Musik zu hüllen, was viele Menschen lieber verdrängen - ihre Gefühle. Die Lyrik unmittelbar nachzuvollziehen, ist nicht immer einfach. Zumeist handelt es sich um abstrakte Impressionen, die abseits gewöhnlicher Alltagswahrnehmungen entstehen. Jeder, der sich darauf einlässt, wird Teil eines schöpferischen Prozesses.

Im Juli 2010 erschien mit dem Doppelabum »Zeitlupe« eine Best of Cd. Das Album enthält neben bekannten Hits wie »Sitz der Gnade«, »Glasgarten« oder »Zinnsoldat« auch rares Material limitierter Veröffentlichungen. Dieser Tribut an Goethes Erben enthält 29 Songs, ein umfangreiches Booklet mit vielen Hintergrundinformationen und eigens für Zeitlupe geschriebene Liner-Notes. Einige der 29 Songs sind als exklusive Alternativversion auf diesen beiden CDs verewigt.